Neapel

Am Samstag erwarteten uns Caravaggio, Tizian, Raffael – die Großen der Malerei in der Nationalgalerie im Schloss Capodimonte. Danach stiegen wir mit engagierten Mitarbeitern der Jugendkooperative „Cooperativa La Paranza“ hinab in die Katakomben von San Gennaro und San Gaudioso unter der Basilica Santa Maria della Sanità, wo vor fast 2000 Jahren frühe Christen ihre Toten bestatteten. Die Jugendlichen zeigten uns versteckte Fresken und beantworten gern unsere Fragen rund um alte Römer, junge Neapolitaner und die Camorra, die neapolitanische Mafia. Sie bereiteten uns ein rustikales Mittagessen in den liebevoll umgebauten Kirchenräumen zu.
Das königliche Neapel zwischen Castel Nuovo, Teatro San Carlo und Palazzo Reale erkundigten wir am Nachmittag.

Am Sonntag entdeckten wir im Nationalmuseum die Schätze von Pompeji. Sehenswert das Alexandermosaik aus dem Haus der Faun in Pompeji, das kunstfertige Handwerker aus Millionen Steinen zusammensetzten.
In der Altstadt zeigte sich Neapel ungeschminkt: grell, laut, chaotisch und tiefreligiös. Eine Oase der Ruhe mittendrin: der Kreuzgang von Santa Chiara mit farbig bemalten Keramiken. In Sankt Lorenzo stiegen wir die Treppen hinunter in die Antike, der „Verhüllte Christus“ in der Capella di San Severo begeistert durch vollendete Schönheit. Leider durften hier keine Fotos gemacht werden.

Der Dom di San Gennaro überrascht mit Mosaiken. In der Cappella del tesoro di San Gennaro wird jedes Jahr das Blutwunder des heiligen Januarius zelebriert. Dann hofft man darauf, dass sich das Blut des Stadtpatrons San Gennaro verflüssigt. Das Blutwunder tritt nach dem Volksglauben nur auf, wenn für Neapel eine glückliche Zukunft zu erwarten ist.